Kulturpalast Dresden
Dokumente 1969 - 1989


Zur Geschichte

Nachlass Alfred Kilgus

Bestand im Theaterarchiv Schwarze Dresden

Bildergalerie

Überblick zu Geschichte und Baukörper bis 1989

Diese Karte (Stadtplan von 1920) zeigt den Standort des Kulturpalastes im Kontext zur Bebauung des Zentrums vor 1945.

Bereits im Herbst 1949 gab es Bestrebungen der Deutschen Volksbühne Dresden GmbH und des Stadtrates Dresden, an dieser Stelle zwischen Alt- und Neumarkt ein zentrales, repräsentatives Theater- und Veranstaltungshaus mit 2000 Plätzen im großen Saal und einem Kammertheater mit 400 Plätzen zu errichten. Mit Verweis auf den Wiederaufbau des Großen Schauspielhauses Dresden, den Vorrang von Industrie- und Wohnungsbau sowie die notwendige Rekonstruktion der Volksbühne Berlin lehnte der Ministerrat der DDR die finanzielle Unterstützung dieses Vorhabens ab.
(Stadtarchiv Dresden, Bestand 4.1.13, Bd.157; Briefwechsel zum Neubau der Volksbühne)

Im Zuge der Erweiterung und Neugestaltung des Altmarktes in Verbindung mit dem Ausbau der heutigen Wilsdruffer Straße zum zentralen Aufmarsch- und Kundgebungsareal der neuen sozialistischen Großstadt Dresden wurde die Planung des Kulturpalastes als dominierendes Hochhaus im Stil des sowjetischen Klassizismus (im Volksmund „Stalin-Barock“) fortgesetzt. 1959 wurde ein Architekturwettbewerb zu einem „Haus der sozialistischen Kultur“ ausgelobt. Der Entwurf eines Kollektivs um den Architekten Leopold Wiel (1916-2022) wurde von den Dresdner SED-Funktionären zunächst abgelehnt, weil er keinen Turmbau vorsah. Weitere Planungsbüros wurden beauftragt. Die Vorlage der Projekte durch eine Delegation der Dresdner Stadtleitung der SED 1961 in Moskau ergab jedoch, dass die sowjetische Architekturfakultät genau diese Variante im Stil der sozialistischen Moderne favorisierte.
Leopold Wiel Wikipedia

1962 übergab Wiel, inzwischen Professor an der TU Dresden, seinen Entwurf an das Planungsbüro von Architekt Wolfgang Hänsch zur Projektierung. Dieser entwickelte auf dieser Grundlage einen eigenen Entwurf, der ab 1966 realisiert wurde.
Wolfgang Hänsch Wikipedia

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der DDR wurde der Kulturpalast am 5. Oktober 1969 mit einem Festakt eröffnet.
Programm des Festaktes am 5. 10. 1969 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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Der Bau umfasste einen Mehrzwecksaal mit 2740 Plätzen, ein Studiotheater mit 192 Plätzen, drei Gesellschaftsräume unterschiedlicher Größe, mehrere Zirkelräume, eine Ausstellungshalle, einen Pausenimbißraum und ein Restaurant. Außerdem moderne Künstlergarderoben und alle notwendigen Funktionsräume. Gleichzeitig konnten bis zu 15 Veranstaltungen - von Konzerten, Kongressen, Theater- und Varietéaufführungen bis hin zu Familienfeiern und künstlerischem Volksschaffen - gleichzeitig stattfinden.
Die fünf Bronzetüren zum Altmarkt gestaltete Bildhauer Gerd Jäger, das 30 m lange Granulat-Wandbild "Der Weg der roten Fahne" schuf Prof. Gerhard Bondzin mit einem Künstlerkollektiv. Alle öffentlichen Räume wurden durch ein großzügig angelegtes Treppenhaus und geräumige Foyers verbunden. Die Innenausstattung besorgte Architekt Heinz Zimmermann. (vgl. Waltraud Volk "Dresden- historische Straßen und Plätze heute", VEB Verlag für Bauwesen Berlin 1977; S.65/66)

Von 1969 bis 1991 besuchten 25 Millionen Menschen den Kulturpalast, der zu einem Symbol der Identität der Dresdner Bevölkerung aller Altersgruppen wurde. Staatskapelle und Philharmonie spielten hier bis zu hundert Konzerte jährlich. DDR und SED nutzten das Haus für feierliche politische Selbstdarstellung und für die Steigerung ihres weltweiten Renommees mit internationalen Kongressen und Musikereignissen. Die Dresdner SED-Funktionäre Hans Modrow und Oswin Forker setzten sich in Berlin maßgeblich für die materielle Sicherstellung eines hohen künstlerischen Niveaus bei den Mitarbeitenden des Kulturpalastes und das Ablegen der ideologischen Scheuklappen z. Bsp. in Bezug auf Musikstile ein. Spitzen-Orchester, -Chöre und -Tanzensembles begeisterten das Publikum. Dresdner Großbetriebe und Wissenschaftseinrichtungen hielten hier ihre Jahresfeste, Bälle und Auszeichnungsveranstaltungen ab. Künstler der Dresdner Bühnen präsentierten sich im Palast in neuen Veranstaltungsformaten, und er war Arbeits- und Auftrittsort der staatlich großzügig geförderten und gesellschaftlich hoch anerkannten künstlerischen Laienensembles. Zum Pioniergeburtstag und zu den Schulkonzerten gehörte das Haus den Kindern und Jugendlichen. Hier eine kleine Auswahl wichtiger Eckdaten:



Diese Website dient vor allem der Veröffentlichung einer Auswahl aus den im Theaterarchiv vorhandenen Dokumenten aus den ersten zwanzig Jahren des Kulturpalastes und nicht der Darstellung der gesamten Geschichte.
Dazu gibt es bereits fundierte Veröffentlichungen, auf die ich an dieser Stelle verweisen möchte:

Bettina Klemm "Der Dresdner Kulturpalast - eine Zeitreise von 1969 bis heute"
Bild und Heimat Verlag 2016, 160 Seiten; ISBN: 3959580479

Website von Thomas Kantschew
"Das neue Dresden. Architektur und Städtebau von 1918 bis heute - Kulturpalast Dresden"


Historie des Kulturpalastes auf der aktuellen Webpräsenz des Hauses

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Nachlass Alfred Kilgus

Als der Bau des Kulturpalastes seiner Fertigstellung entgegenging, setzte eine Abwanderung von erfahrenen und gut ausgebildeten technischen Mitarbeitenden von den Interimsbühnen mit ihren schlechten Arbeitsbedingungen und mäßigen Bezahlung an das moderne Haus im Zentrum ein. Einer von ihnen war Alfred Kilgus (27.2.1922- 14.3.1999). Seit 1946 Inspizient und Chargenspieler an der Volksoper Coschütz/Gittersee, wechselte er mit dem Ensemble zuerst zur Volksbühne und dann an die Landesbühnen Sachsen in Radebeul. 1969 ergriff er die Chance zu einem Neustart und wurde Chefinspizient und Leiter der Abteilung Disposition und Organisation des Kulturpalastes.





Sein Sohn, Herr Peter Kilgus, stellte dem Theaterarchiv Dresden dankenswerterweise alle nachgelassenen Dokumente des Vaters und Zeitzeugen zur Verfügung.
Eine Auswahl daraus sowie weitere Programme und Bilder aus dem Bestand des Archivs Schwarze werden nun hier veröffentlicht.



Arbeitsvertrag Volksoper von Alfred Kilgus 1947 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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Arbeitsvertrag Kulturpalast von Alfred Kilgus 1969 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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Programmablauf/Besetzung Schulkonzerte 1978 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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Auswahl aus dem Bestand im Theaterarchiv Schwarze Dresden

Festakt Dürer-Ehrung 13. Mai 1971 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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Rosen für unsere Frauen 2.-8. März 1973 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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X. International Conference on Medical and
Biological Engineering 6.-10. August 1973 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)



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Hallo Eberhard! 5.-9. Januar 1976 (Theaterarchiv Schwarze)


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6. Dixieland-Festival 14.-18. Mai 1976 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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30 Jahre Tanzsinfoniker DD 22.-24. Oktober 1976(Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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60 Jahre Oktoberrevolution 5. November 1977 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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Schulkonzerte Dresdner Philharmonie 1977 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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Schulkonzerte März 1978 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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1. Musikfestspiele 20. Mai-4. Juni 1978 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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Jahreskonzert Bergsteigerchor "Kurt Schlosser" 5.11.1978 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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Estrade "Von Herz zu Herz" 28. Januar 1979 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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Brückenmännchen-Revue für Kinder Sommer 1979 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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10. Dixieland-Festival 14.-18. Mai 1980 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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Festprogramm 21. September 1980 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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10. Schlager-Grand Prix 15.-20. September 1981 (Theaterarchiv Schwarze/NL Kilgus)


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Folklorefest 22./23. April 1986 (Theaterarchiv Schwarze)


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Country & Companie 16.-19. Februar 1989 (Theaterarchiv Schwarze)


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Folklorefest 5./6. April 1989 (Theaterarchiv Schwarze)


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Galerie







































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